Das Chamber Orchestra of Groove ist ein außergewöhnliches Kammerorchester. In diesem Ensemble haben sich Streicher zusammengefunden, die klassisch und im Jazz ausgebildet sind und sich seit Jahren mit populärer Musik aus aller Welt beschäftigen.
Ohne Berührungsangst mit der Welt des Populären werden die Möglichkeiten des Streichorchesters erweitert. Der traditionsbeladene Klangkörper erhält eine Frischzellenkur und wird auf dem Drahtseil zwischen U und E zum Tanzen gebracht. Und das, ohne auf eine Rhythmusgruppe zurück greifen zu müssen, die die Feinheiten des Streicherklangs überdecken könnte.
Die Programme des Orchesters sind eine gelungene Mischung aus spannenden, eigens für dieses Ensemble komponierten Stücken und niveauvollen Arrangements weltbekannter Jazzstandards.
Die Musik des Chamber Orchestra of Groove ist Musik am Puls der Zeit.
Modern Times - die heutige Zeit - ist, wie die Musik, geprägt von schnellen Schnitten, raschen Stimmungswechseln und einem bunten Gemisch von Kulturen und Traditionen.
Der Rückgriff auf vertraute Klänge legt eine Grundlage, auf der die jungen Komponisten große Sprünge machen können, ohne dass das Publikum auf der Strecke bleibt. Der Weg von Europa nach Amerika wird in sekundenschnelle bewältigt und der durchkomponierte Notensatz geht fließend in Improvisation über.
Modern Times, das sind auch Rhythmen von heute. So spielt das Chamber Orchestra of Groove Mambo statt Menuett, Swing statt Sarabande oder Reggae statt Rondo und entwirft so Teile einer modernen Suite. Und der Fuß darf mitwippen.
Das Stück Welcome to the Big String" eröffnet die Welt des Big Band- Swing a la Duke Ellington, Clouds over New York" knüpft in einer jazzigen Klangsprache an programmatische Musik wie Mussorgskijs Bilder einer Ausstellung" an und The Power of Strings" beweist, saß selbst die Energie eines Funk sich kammermusikalisch transportieren läßt.
Ergänzt werden die eigenen Kompositionen durch Sätze aus dem Werk Spider Dreams" von D. Balakrishnan (Turtle Island String Quartett), das eigens für groovendes Streichorchester komponiert wurde und durch die subtile Verbindung von Weltmusik, Klassik und Jazz überzeugt.
Verwurzelt in den Traditionen der letzten Jahrhunderte, weist Modern Times in die Zukunft und überrascht und erfrischt Kammermusikfans wie Popfans gleichermaßen.
Mozart ist das nicht der Typ mit der kleinen Nachtmusik, das verkannte Genie, der Witzbold, der Rockstar? Allzu abgelutscht sind die Klischees, die einem zu Mozart einfallen. Und dieses Jahr feiert er wieder einen runden Geburtstag, den 250sten, so dass man nirgends an Mozartkonzerten, Mozartprogrammen und Mozartfestivals vorbeikommt. Und nun will ausgerechnet ein Jazz-Streichorchester ein Mozartprogramm spielen?
In "Mozart und die Sehnsucht nach Arkadien schicken die Musiker Wolfgang Amadeus auf eine fiktive Weltreise zu den Arkadien, der ländlichen Idylle: Was wäre, wenn Mozart mal Urlaub in der Türkei gemacht hätte? Oder afrikanische Trommelkurse besucht hätte? Oder abends in einer argentinischen Bar Tango getanzt hätte? Es geht dabei nicht darum, Mozartmelodien folkloristisch umzusetzen. Die Musiker haben nichts geringeres vor, als den Mozartschen Geist einzufangen und in die Gegenwart der globalisierten Musikwelt zu bringen.
Wer nun meint, dass könne man mit Mozart nicht machen, der braucht nur Mozarts Musik zu hören. Nur zu gern wendete er sich der populären Musik seiner Zeit zu ob höfisches Menuett, bäuerliches Liedchen oder türkischer Marsch; Mozart griff sie auf und adelte sie zur komplexen, konzertanten Form. Der Charme seiner Musik gründet sich nicht zuletzt auf diese direkte Verwurzelung in der Alltagsmusik seiner Zeit. Auch die Komponisten des Abends sind keine Schreibtischtäter; ihre Musik ist spontan und lebendig, und ihr Bezug zu populärer Musik, der musikalischen Umgangssprache der Gegenwart, ist unüberhörbar: an allen Ecken groovt und swingt es. Aber "gefällig oder "glatt ist ihre Musik deswegen noch lange nicht.
Mozarts Musik atmet den Geist der Improvisation. Kürzlich bemerkte der bekannte Mozartdirigent Renée Jacobs im Interview, dass, wer Mozart spielen wolle, eigentlich improvisieren können müsse, und lamentierte, dass diese Fähigkeit im heutigen Musikbetrieb verlorengegangen sei. Ein leuchtendes Gegenbeispiel sind jedoch Arkadij Shilkloper und das Chamber Orchestra of Groove, die in diesem Mozartschen Geist der Spontaneität und Lebendigkeit agieren. Mit der "Sehnsucht nach Arkadien setzen sie dem Mozartschen Geist ein liebevolles Denkmal.
Schon viele Musiker erlagen dem Charme der Musikwelt Osteuropas. Diese Klangwelt, die zugleich so fremdartig und so vertraut erscheint, faszinierte mit ihren ungeraden Rhythmen und melancholischen Melodien so unterschiedliche Figuren wie Béla Bartók oder Dave Brubeck. Auch das Chamber Orchestra of Groove erlag diesem Zauber. Die Früchte der Begegnung dieser Jazzmusiker mit dem wilden Osten sind nun in "Arkado" zu hören
Für dieses Projekt hat das Chamber Orchestra of Groove mit dem Ausnahmehornisten Arkady Shilkloper eine kongeniale Osterweiterung gefunden.
Der Solist des Abends spielte einst Waldhorn beim Moskauer Philharmonischen Orchester. Er erweiterte seine klare, klassische Diktion um osteuropäische Folklore, Weltmusik und Jazz und begeistert heute mit seinem virtuosen, lyrischen und nicht zuletzt humorvollen Spiel auf internationalen Bühnen als Mitglied des Moscow Art Trio und anderer Formationen. Er spielt Waldhorn, Alphorn und Alperidu und ist international gefragt als Solist und Dozent. Von ihm sind zahlreiche Aufnahmen erhältlich, u.a. bei ECM und Jaro Records.
Für das Programm "Arkado" mit Arkady Shilkloper entstanden Kompositionen in einer neuen und einzigartigen Mischung aus Jazz, Rock, Folklore und Klassik. Zu Hören ist eine spannende, facettenreiche Musik zwischen E und U.
Die ansteckende Begeisterung der Musiker reißt das Publikum mit auf einer faszinierenden musikalischen Reise von West nach Ost.
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